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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 213

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 213 — (1894). Dieser dauerte aber nur zehn Jahre. Ganz plötzlich, nach geheimer Vorbereitung, überfielen (12. Januar 1904) die kriegerischen Herero die deutschen Ansiedelungen, töteten fast alle Weißen, die sie fanden: Männer, Frauen und Kinder, und zerstörten einen Teil der 3ur Küste führenden Eisenbahn. Die Überlebenden verteidigten sich in festen Plätzen, bis von Teilen der Schutztruppe und Seefoldaten die erste Hilfe kam. wären die Herero so klug gewesen, sich zu allererst des haupthafens der Kolonie, Sroafcopmunb, zu bemächtigen, wer ^eiß, ob dann von Deutschland noch rechtzeitig weitere Hilfe möglich gewesen wäre. So trafen aber schon nach wenig Wochen aus Deutsch» Schiffe mit Truppen ein, denen schnell noch viele andere folgten. 5ie kamen auf der bald wiederhergestellten (Eisenbahn nach Windhuk und weiter ins Innere. Die Herero wurden am waterb er ge entscheidend besiegt und in die wüste gedrängt, wo viele mit Weib, Kind Vieh elend umkamen. — Nun empörten sich (herbst 1904) auch die Hottentotten, wieder unter Führung vonhendrik witboi, den ein begabter Herero, Iftorenga, unterstützte. Die gewandten |lnd klug geführten Hottentotten wichen eigentlichen Gefechten aus, solange sie konnten, schadeten aber den Deutschen unablässig durch Überfälle von Vorposten und Spähertrupps. Durch wasserlose wüsten Un° öde Gebirgsgegenden verfolgten die Deutschen den Gegner. ltn= ^eriehens, in günstiger Stellung, hielt dieser wohl stand. Seine ausgezeichneten Schützen, bewaffnet mit den besten europäischen, oft den erschossenen Deutschen abgenommenen Gewehren, lagen dann fast un nchtbar hinter Klippen, widerstanden, solange es ging, und verschwanden, sobald sich die Deutschen unter meist großen Verlusten an die Stellung her angekämpft hatten. Rber bei dem ruhelosen hin- und herziehen ^or dem nachdrängenden Feinde ging den (Eingeborenen ihr wert-ü°H[ier Besitz, ihr Vieh, nach und nach zugrunde; die Männer fielen ln den Gefechten, Weiber und Kinder erlagen Krankheiten, Hunger Und Durst. Die Überlebenden ergaben sich den Deutschen oder traten öui englisches Gebiet über. Ende 1905 kam Südwest-Rfrika wieder 3ur Ruhe. Rber viele tapfere deutsche Männer haben dafür ihr Leben Qi|en müssen. r. 6* Kmgsfreudigftett. Die Kolonialkämpfe gaben den Deutzen Gelegenheit, zu beweisen, daß in der langen Friedenszeit seit dem ^nzösischen Kriege ihre Kriegstüchtigkeit nicht gelitten hat. Nur Frei-r ! l9e wurden angenommen; niemand wurde gezwungen, über See zu arrtpfen. Rber als der Bus kam, da hatten sich im Hu mehr Offiziere

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 214

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 214 — und gediente Soldaten gemeldet, als nötig waren. In den großen schönen Hamburgischen und bremischen Seedampfern wurden die neugebildeten Regimenter hinübergeschafft. Und drüben, in Südwest-Afrika, zeigten sie, daß Tapferkeit vor dem Feinde, Ausdauer unter den größten Anstrengungen und Entbehrungen, Unerschrockenheit angesichts des Todes immer noch im deutschen Heere leben. Außer den gewandten und grausamen Gegnern war am schlimmsten der Wassermangel bei glühendem Sonnenbrände während langen Märschen und oft mehrtägigen Gefechten. (Es war wie in den Kreuzzügen, „lvie Kaiser Rotbart lobesam" in Palästina, so marschierten die Krieger in der südafrikanischen Steppe. „Und mancher deutsche Reiter-mann fjat dort den Trunk sich abgetan! Den Pferden war so schwach der Magen, Fast nutzte der Reiter die Mähre tragen" 7. Der Feldzug in China. Noch vor dem südwestafrikanischen Krieg hatten deutsche Soldaten im fernen China zu Felde ziehen müssen-Die fremdenfeindlichen Chinesen waren erbost über die vielen in ihrew Lande ansässig gewordenen (Europäer. Im Jahre 1900 brach, tiw ohne Begünstigung der chinesischen Regierung, in der Hauptstadt Peking ein Aufstand aus, in dem die Boxer — so hießen die (Empörer — auch den deutschen Gesandten ermordeten. Die bedrohten Europäer verschanzten und verteidigten sich in einem Palaste. Da schickten Deutsche land, England, Frankreich, Japan und die vereinigten Staaten von Amerika Truppen nach China, die unter deutscher Leitung Peking eroberten, die dort eingeschlossenen Europäer befreiten und später rns Innere, bis an die große Mauer vordrangen. Zu eigentlichen Kämpf elj zu Lande ist es nicht gekommen, aber tapfer hat das Kanonenw „Iltis" gegen die mächtigen Caltuforts gekämpft. Der Mörder des deutschen Gesandten wurde hingerichtet. 88. Die ersten drei deutschen Kaiser. 1. Uaiser Wilhelm I. (—1888). Die in den letzten Kap»1*' geschilderten Begebenheiten sind geschehen, während sich das neug^ gründete Deutsche Reich nach dem französischen Kriege unter drei Kaiser glücklicher Friedensjahre erfreute, abgesehen von den Kolons; kämpfen. Der an Siegen reiche Kaiser Wilhelm l. erwies sich ruhmvoll geführten Kriegen als Friedensfürst. Er erreichte el

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 360

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 360 — Der Außenhandel hatte 1910 einen Wert von rund 79 Mill. Mk. (A. 35, E. 44). Hauptgegenstände der Ausfuhr waren: Diamanten (für 26,9 Mill. Mk.), Kupfererze (5,7), Blei (861000), Felle und Häute (124000), Tiere (105000), Wolle (52000). Siedlungen. An der Küste liegen die Hafenplätze Swakopmund, ein statt- licher Ort mit 3000 E., von denen 1000 Weiße sind, und Lüderitzbucht. Die Regierungs- Hauptstadt ist Windhuk (1500 Weiße, 600 Schwarze). Es liegt 1650 m über dem Meere auf einer welligen Hochfläche am Fuße des Auasgebirges. Zahlreiche Quellen, darunter auch heiße, machen die Landschaften zu einem der fruchtbarsten Gebiete der Kolonie. Daher befinden sich in der Umgegend auch zahlreiche Kleinsiedlungen. Der Ort selbst erhält sein Gepräge durch eine viereckige, mit Türmen gekrönte Festung, eine Kaserne, mehrere ansehn- liche Regierungsgebäude, Gasthöfe und Kaufläden. An der Bahnstrecke von Swakopmund Karibik, mit großen Marmorlagern, und Okahandja. Im N. des Damaralandes die Bergwerksorte Otavi und Tsumeb. S. von Windhuk Rehoboth, der Hauptsitz der Bastards, im Namalande Keetmanshoop und Kubub. Erwerbung, Geschichte. Deutsch-Südwestafrika ist unser ältestes Schutzgebiet. 1832 wandte sich der Bremer Kaufmann Lüderitz an das Auswärlige Amt mit der Mitteilung, daß er an der Bucht Angra Pequena eine Niederlassung zu gründen beab- sichtige und ob er dabei auf den Schutz des Reiches rechnen könne. Er erhielt eine bejahende Antwort und schloß darauf mit einem Häuptling einen Vertrag, durch den ihm ein Landstrich an der genannten Bucht abgetreten wurde. Als das bekannt wurde, erhoben die Engländer Einspruch, aber Fürst Bismarck schickte dem deutschen Konsul in Kapstadt am 24. April ein scharf gehaltenes Telegramm: „Nach Mitteilung des Herrn Lüderitz zweifeln die Kolonialbehörden, ob seine Erwerbungen n. des Oranjeslusses auf deutschen Schutz Anspruch haben. Sie wollen amtlich erklären, daß seine Niederlassungen unter dem Schutze des Reiches stehen." Bald darauf erschienen deutsche Kriegsschiffe und hißten an verschiedenen Stellen der Küste vom Kunene bis zum Oranje die deutsche Flagge. Die heutigen Grenzen gegen das portugiesische und englische Gebiet sind erst 1886 und 1890 festgelegt worden. Während sich unsre andern Kolonien im allgemeinen ruhig und friedlich entwickelt haben, ist es in Deutsch-Südwestafrika zu schweren kriegerischen Verwicklungen gekommen. Zur Zeit der Erwerbung standen sich die Hottentotten unter ihrem Führer Hendrik Wubui und die Herero unter dem mächtigen Häuptling Kamaherero feindlich gegen- über, und in die Kämpfe wurden durch das Ränkespiel englischer Aufwiegler auch die Deutschen hineingezogen. 1894 wurde Witboi von Major Leutwein besiegt, unterwarf sich und gelobte Treue. 1904 aber brach ein Ausstand der Herero gegen die deutsche Herrschaft aus. Obwohl die Aufrührer schon bald zu Anfang am Waterberg durch General- leutnant von Trotha eine entscheidende Niederlage erlitten, zog sich der Ausstand doch volle 3 Jahre hin, da die Feinde, in kleine Scharen geteilt, als Räuberbanden das Land durch- zogen, Farmer ermordeten und kleine deutsche Abteilungen überfielen. Dazu kam weiter, daß auch Witboi, der erst auf feiten der Deutschen kämpfte, entwich und im S. einen Auf- stand der Hottentotten erregte. Erst 1907 war der Friede wiederhergestellt, aber der Krieg hatte dem jungen Schutzgebiete schwere Wunden geschlagen, die heute noch nicht geheilt sind. 123 Farmer hatten ihr Leben eingebüßt; die Zahl der Eingebornen war stark zusammengeschmolzen und ihr Reichtum an Vieh vernichtet. Die Einfuhr ging bis auf einige Hunderttausend Mark zurück, und dem Mutterlande hat der Krieg mehrere Hundert Millionen Mk. gekostet.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 240

1883 - Freiburg : Herder
1 240 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. 32 000 Mann verschwanden fast neben den 100 000 Franzosen. Die englischen Generale waren darum auch dem franzsischen Oberbefehlshaber untergeordnet, und als Napoleon Iii. fr gut fand, Frieden zu schlieen, mute sich England fgen. In Europa sagte man allgemein, gegen die groen Armeen von Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland sei die englische Armee viel zu schwach, und England werde auch die Ersah-rungen im Krimkrieg nicht wieder vergessen und seine Landtruppen nicht mehr auf einen groen Kriegsschauplatz in Europa entsenden. In dem fernen Asien aber hatte sich das Gercht verbreitet, die englischen Truppen seien von den Russen vernichtet; England habe fr den Augenblick keine Armee, darum sei es nicht imstande, einen Feind sogleich niederzuschlagen, wie es frher gethan habe. Solches verlautete auch in Ostindien, und jetzt schien den Sipahi die Zeit gekommen, um der Herrschaft der Englnder ein Ende zu machen. Sipahi heien die aus der einheimischen Bevlkerung Ostindiens angeworbenen Soldaten aller Waffengattungen (Fuvolk, Reiterei, Artillerie); sie sind wie enro-patsche Truppen eingeschult, doch sind nur die untern Dienstgrade mit Indern besetzt, die hhern von englischen Offizieren. Die Ostindische Kompagnie unterhielt eine Armee von 274 000 Sipahi und 20 000 Mann, die in England, Schottland und Irland angeworben waren; auerdem standen 30 000 Mann aus der kniglichen Armee in Ostindien, demnach 50 000 englische Soldaten neben 274 000 Sipahi, und diese 50 000 Mann waren in vielen Stationen (Standlagern) der das un-geheure indisch-britische Reich verteilt. Die Mehrzahl der zu Fue die-nenden Sipahi gehrt der brahminischen Religion an (Th. I. S. 21) und auch der brahminischen Kaste; die Reiter hingegen sind fast ohne Aus-nhme Mohammedaner, und diese indischen Anhnger des Islam waren die Hauptanstifter der Meuterei. Die englische Regierung wurde vollstndig berrascht, obwohl verschiedene Anzeichen vorausgingen; so weigerten sich z. B. verschiedene Regimenter die Patronen anzunehmen, weil die Kugeln mit Tierschmalz gefettet seien; die Mohammedaner behaupteten mit dem verunreinigenden Schweinefett, die Hindu, denen die * Kuh unverletzlich ist, mit Rindfett, man habe also die Absicht, sie zu verunreinigen. Am 10. Mai 1857 brach die Meuterei auf der Station Mirut aus, und nun folgten Schlag auf Schlag blutige Meutereien in den meisten der 188 Stationen der Prsidentschaft Calcutta; einige wurden unterdrckt, die meisten jedoch gelangen, namentlich die zu Delhi, wo einst die Gromoguln residierten; das meuterische Heer rief auch einen Nachkommen derselben als König von Indien aus. Die Trup-pen in den Prsidentschaften Madras und Bombay waren unzuverlssig, ohne jedoch zu meutern; die Sikhs hingegen blieben treu, ebenso die

5. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 217

1900 - Leipzig : Spamer
Stanleys Zug zu Emin Pascha. 217 Persisch, Türkisch und später lernte er noch die Sprachen von verschiedenen afrikanischen Negerstämmen kennen. Nachdem er als Militärarzt in türkischen Diensten eine Expedition nach Syrien und Arabien begleitet hatte, schloß er sich 1871 dem Gouverneur Ismail Pascha an, dem er trotz dessen Mißgeschick treu blieb bis zum Tode, wodurch er sich wahr- scheinlich den Namen „der Getreue" verdiente. Durch den beständigen Aufenthalt im Orient war er schließlich nicht mehr von einem echten Morgenländer zu unterscheiden. Im Jahre 1876 folgte er dem General Gordon als „Emin Efendi" nach dem Süden als dessen Oberarzt, machte mit diesem die Expedition nach dem Viktoriasee, erforschte Somerset, fuhr 1877 wieder den Nil auf- wärts bis Magungo am Mwutausee und zog über Masindi nach Mruli und zwischen dem Kasnrfluß und dem Ibrahim Pafcha-See durch Uuyoro bis zu König Mtesas Regierungssitz in der Nähe des Viktoriasees. Als Emin zum Bei befördert war, wurde er im Jahre 1878 zum Gouverneur der Äquatorialprovinzen ernannt. Als solcher war er uner- müdlich thätig. Er machte Reisen nach dem fremden westlichen Ufer des Mwutan, bereiste das Makraland und fügte die Gebiete von Amadi und Röhl, ganz Monbuttu und einen Teil der Niam-Niam-Gebiete seinen Ländern zu, die er mit rastlosem Eifer organisierte. Ununterbrochen thätig, die ihn begrenzenden Nachbarländer kennen zu lernen und deren Tier- und Pflanzenwelt zu erforschen, setzte der Aufstand des Mahdi und die Vernichtung der ägyptischen Herrschaft im Sudan seinen Studien ein Ziel und gefährdete seine Lage auf das äußerste. Um ihn daraus zu befreien, wurde eine Expedition unter der Lei- tung Fischers, des Erforschers der Massailänder, zu ihm geschickt, die aber nicht bis zu Emin gelangte, da der König von Uganda ihm die Erlaubnis zum Durchzug verweigerte, worauf Fischer wieder nach der Küste zurück- kehrte. Nun rüstete England eine Expedition unter Leitung des vielbewährten Stanley aus. Im Jahre 1887 zog dieser mit 9 Europäern, 61 Sudanesen, 13 Somal und 620 Sansibariten den Kongo aufwärts in der Meinung, diese Linie sei die vorteilhaftere. Vorher hatte er mit dem berüchtigten arabischen Händler Tippu Tib einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem ihm dieser am Kongo noch 600 Manjematräger liefern sollte, den dieser jedoch nur zum Teil hielt. Von Stanleys europäischen Begleitern sind besonders Leutnant Stairs, der Arzt Dr. Parke, Kapitän Nelson, Major Barttelot und Monnteney Jephson zu erwähnen. Die sehr gut ausgerüstete Truppe führte unter anderm ein zerleg- bares Boot und eine Maximschnellfeuerkanone mit, welche in der Minute 330 Schüsse abgeben konnte.

6. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 224

1900 - Leipzig : Spamer
224 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. Den Norden von Afrika durchzogen 1881 —1886 der preußische Premierleutnant Qnedenfeld, dann Duveyrier, Teisserenc de Bort und Leutnant Palat. Letzterer, welcher von Algier nach Timbuktu reiste, wurde in der Oase Tidikelt bei Ainsalah ermordet. Dould, welcher von den Uled Delim gefangen wurde, durchzog als Gefangener den westlichen Teil der Sahara. Außerdem durchstreiften die nördlichen Gebiete in den Jahren 1886—1889 Jannasch, Soller, Riviere, Mayet, Fischer, Robechi, Schweinfurth und Joseph Thomson. Im Nordwesten haben sich die Franzosen im Senegalgebiete, trotz der kriegerischen Eingeborenen, die Erforschung angelegen sein lassen. 1884 reisten dort der Marinearzt Colin, 1885—86 Oberst Frey, 1886 — 88 Gallieni und andre. Die weitere Kenntnis des Togolandes haben wir hauptsächlich Hugo Zöllner (1884), den Missionären Pater Menager (1885), Pater Baudin (1886), Henrici (1887), Wolf und Franxois (1888) zu danken. Das große Gebiet im Innern Afrikas ist uns mm kein Geheimnis mehr; wo man trockene menschenleere Länder vermutete, fanden wir reich- bewässerte fruchtbare Landstriche von kräftigen Negerstämmen bewohnt. Leider herrscht der Sklavenraub der Araber dort in seiner greulichsten Gestalt, doch ergreifen jetzt alle Kulturvölker, welche dort Besitzungen haben, kräftige Maßregeln dagegen. Besonders ist es Deutschland, das den Arabern in Ostafrika gehörig zu Leibe geht. Unser Major von Wißmann hat den Araberaufstand daselbst in kurzer Zeit vollständig unterdrückt und ließ viele von diesen Schuften über die Klinge springen. Die Zeit ist nicht mehr fern, wo auch in Afrika gesittete Verhältnisse herrschen werden, denn der Afrikaner ist im allgemeinen intelligent und erkennt die Vorteile, die ihm der Europäer bringt, was das Verhältnis- mäßig leichte Schließen von Verträgen schon beweist.

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 147

1824 - Bonn : Weber
147 statt erscheint es bei der Belagerung von Ptolemais 1290, welche Stadt der ägyptische Sultan Kelawun aus 300 Kriegsmaschinen mit griechischem Feuer be- schoß. Harte man in dieser Mischung einmal die Wir- kungen des Salpeters richtig erkannt, so war von der Bereitung des giiechischen Feuers dis zu der des Schieß, pulvers ein kleiner Schritt. Ihn thaten wahrscheinlich die kunstreichen Araber, die aus dem einmal betretenen Wege weiter gehend, wirkliches Schießpulver bereiteten, und es zum Fortschleudern eiserner Kugeln anwandten. Wenigstens sind bte spanischen Araber unter den euro- pärschen Völkern die ersten, welche das (Pulver zu Kriegsgeschoffen benutzten, oder denen man seinen Gebrauch zuerst geschichtlich Nachweisen kann. Schon 1331 beschoß der König von Granada Alicante mit eisernen Kugeln, und 1342—1344 verthridigten die Mauren Algeziras durch Feuergeschütz, aus welchem eiserne Kugeln abgeschofsen wurden, die gleiche Wir- kungen wie unsere Kanonenkugeln hervorbrachten. Von den Arabern lernten die christlichen Völker wahr- scheinlich den Gebrauch der Feuergeschütze kennen. Zuerst wurden wohl die Spanier, die mir ihnen in der näch- sten Berührung standen, damit bekannt, und von den Spaniern erlernten die Engländer, die Deutschen, Italiener und Franzosen nach und nach den Gebrauch des (Pulvers und der Feuergeschütze. Doch behauy. ten die Deutschen: daß Berthold Schwarz (sieh? Deutschland), wenigstens für sie, die Anwendung des (Pulvers zum Kriegsgebrauch zuerst entdeckt habe; — eine Behauptung, die weder geradezu v/rworfen, noch auch hinlänglich bewiesen werden kann. Was sich mit Gewißheit sagen läßt, ist nur dieß: daß erst um die Mitte des 14ten Iahrh. der Gebrauch des Pulvers und der Feuergeschütze bei den Spaniern, Engländern, Deutschen, Italienern und Franzosen aufkam, und der- selbe gegen Ende des I4ten Iahrh. den Danen und Schweden, und gegen Ende des l5ten Iahrh. den Russen und Polen bekannt wurde. Anfangs gebrauchte man allein die großen Feuer» geschützt, Donner'balisten, Donnerbüchsen, Bombapden und späterhin Kanonen genannt. Die ersten Kanonen waren von Holz, das mit vielfach zu»

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 276

1859 - Lübeck : Rohden
276 Xvii. §. 6. Die Völkerwanderung. rung der ganzen südlichen und westlichen Bevölkerung Europa's und die gänzliche Zertrümmerung wenigstens der westlichen Hülste des Römerreichs herbeiführen sollte. Wir pflegen diese Bewegung mit dem Namen Völkerwanderung zu bezeichnen. Aus dem innern Asien heraus, aus dem Schwarm der nomadischen Völkermassen, die, fast unzertrennlich von ihren schnellen Pferden, jahraus jahrein die weiten Steppen mit ihren Heerden durchziehen, holte der Herr das Hun- nenvolk hervor, daß es wie ein gewaltiger Keil hineinfahre in die germanischen Völker deö Mittlern Europa und sie nach allen Seiten auseinandersprenge. Nicht sollte dies fremde Volk selber Theil und Erbe haben an den Gütern und Gaben der christlichen Kirche, der altrömischen Bildung, der europäischen Cultur. Als ein rohes heid- nisches Werkzeug in der Hand Gottes erscheinen die Hunnen ähnlich wie die apokalyptischen Schaaren des Gog und Magog, die nur dazu berufen sind, zu quälen, zu schaden, zu versuchen, die aber den Sieg des Reiches Gottes nicht hindern können, ihn vielmehr wider Willen fördern müssen. Mehrmals hat der Herr im Verlauf der Geschichte solche nomadische Völkerschwärme aus dem innern Asien hervorgeholt und sie als ein schweres Strafgericht über die vorderen Länder und auf das erschreckte Europa sich stürzen lassen. Damals nun trafen sie zuerst auf das gewaltige Gothenreich, mit der Masse seiner unterworfenen Völker und mit dem ostgothischen Heldengreise Hermanrich als Oberkönig an der Spitze. Gleich von dem ersten Stoße ging das ganze weitausgedehnte Reich zu Trümmern, und wie ungeheure Fluthen ergossen sich nach Norden, Westen und Süden hin die Zehntausende der gothischen Kriegsheere und der bisher mit ihnen verbundenen germanischen oder sarmatischen Stämme. Da ward auch Athanarich der Westgothenkönig nach langem tapfern Wider- stand gezwungen, das Land zwischen Dniefter und Donau zu ver- lassen und den früher schon in das Römerreich übergetretenen (christ- lichen) Gothenschaaren nachzufolgen. Als er kam, war der arianische Kaiser des Ostreichs, Valens, nicht mehr am Leben. In einem Kriege, den er gegen die bereits früher hereingelassenen und immer neu nachrückenden Gothen unternommen, war er auf klägliche Weise umgekommen 378, und die Gothen waren eine geraume Zeit die Herren des ganzen Landes zwischen dem adriatischen und schwarzen Meer. Da hätte Jedermann denken sollen, daß die östliche Hälfte des römischen Reiches bereits unrettbar verloren sei. Und siehe, wie wunderbar. Gerade dieser Theil deö Römerreichs, der damals schon vollständig in den Händen der nordischen Barbaren war (das alte

9. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 112

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
112 Afrika. Übergriffe und Viehdiebstähle haben sie sich wiederholt lästig gemacht, wes- halb sie größtenteils in einem westlich des Panganiflnsses liegenden Reservat untergebracht wurden. Während die Massai ihre eigene Sprache reden, haben ihre wichtigsten Ver- wandten, die hellfarbigen Wahuma oder Watussi, die als eine zweite gewaltige Völkerwelle vom Norden her ins Land einbrachen, ihre ethnographische Selb- ständigkeit aufgegeben und Sprache, Tracht und Lebensweise der von ihnen unter- worfenen dunkelfarbigen Bantu des Zwischenseengebietes angenommen. Doch bilden sie, obwohl stark in der Minderzahl, in den eigentümlichen halb barbarischen, halb hochentwickelten Staaten, die sie dort gegründet haben*), den Hirtenadel und herrschen als Häuptlinge über die ackerbautreibenden Bantu. Die Wa tussi sind wahrscheinlich die größten Menschen, die es auf Erden gibt, da ihre durchschnittliche Körperlänge 2 in beträgt. Die südlichen Gaue unseres Schutzgebietes^) überfluteten — zumeist in neuerer Zeit — Augehörige der kriegerischen Suluvölker^), die ebenfalls einen Zweig der Bantu darstellen. Hauptsächlich trieben dort die Wajao, die Wangoni, Ma- situ oder Masiti und die Vatuta nebst den ihnen nachäffenden Grenzstämmen ihr Unwesen. Wegen der Schnelligkeit, mit der sie plötzlich und unerwartet au weit entlegenen Punkten auftauchten, wegen der Geschicklichkeit, mit der sie das über- mannshohe Steppengras als Deckung benutzten, und wegen der Gewandtheit und Kraft, mit der sie den kurzen, dünnen Wurfspeer, den Assagai, zu schleu- deru und im Nahkampfe die Stoßlanze zu gebrauchen verstanden, waren sie schwer überwindliche Gegner, die seit alters einen Krebsschaden des Rovuma- und Rnsijigebietes bildeten. Durch ununterbrochene Einfälle, die keineswegs der Not, sondern lediglich dem Begehr entsprangen, Sklaven zur Bestellung ihrer Felder zu gewinnen, haben sie viel zur Verödung des einst wohl bevölkerten Südens beigetragen und den Karawanenhandel lange Zeit hindurch fast gänz- lich ins Stocken gebracht. Die Schutztruppe hat ebenfalls viel mit ihnen zu tun gehabt. Von Gravenrenth entscheidend geschlagen, metzelten sie die Expedition Zelewski bis auf die Nachhut uieder, und ihre Züchtigung durch Oberst v. Scheie war trotz der schweren Verluste, die er ihnen zusügte, nicht nachhaltig genug, bis es endlich dem Kompagnieführer Prince gelang, dieser Landplage Herr zu werden. In erster Linie waren alle jene Unternehmungen gegen die wilden und raubgierigen Wahehe gerichtet, die mit den Mahenge zu den bekanntesten 1) Von ihnen liegen auf englischem Boden die Reiche Uganda und Unjoro, auf deutschein Gebiet die Reiche Karagwe, Uruudi und Ruanda. In letzterem beherrschen die nur 2 bis 3% der Bewohnerschaft ausmachenden Wahuma eine Negerbevölkerung von etwa 1 y2 Millionen Köpfen. 2) Die Untersuchung der ethnographischen Verhältnisse des südlichen Dentsch-Ostasrika verdankt der Wenleschen Expedition 1907 wichtige Aufschlüsse. 3) Vor allem brachte das Vordringen der Buren und Briten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die südafrikanische Völkerbewegung der Sulustämme iu Fluß.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 174

1855 - Mainz : Kirchheim
174 Die Bevölkerung von Petersburg ist wohl ohne Zweifel eine der buntesten und mannichfaltigsten, die man sich wünschen kann. Na- mentlich gehen jetzt die Verbindungen Petersburgs zu Lande so weit, wie die keiner zweiten Stadt der Welt. Wie vielfach sind nicht schon die Volksstämme, die sich hier auf heimischem Boden fühlen, welche Petersburg als ihre Hauptstadt ansehen! Man betrachte nur das Militair. Da gibt es ein eigenes Garde du Corps für die kauka- sischen Völker, eine eigene Abtheilung für die Tartaren, wieder eine für die Finnen, mehrere für die Kosaken u. s. w„ von welchen Völ- kern immer Auserwählle als Geissein der Treue ihrer Brüder in der Residenz zu weilen gezwungen sind. Man sieht den Kosaken, der sein Ross tummelt, mit eingelegter Lanze, als wären Franzosen zu verfolgen, über den Platz traben; den Tscherkessen in seiner reichen Tracht und vollen Rüstung, auf jedem Zoll seines Leibes bewaffnet und bepunzert, der auf den öffentlichen Plätzen seine kriegerischen Uebungen anstellt; den Taurier saus der Krimm oder Taurien), der seiner Steppen und seines Allah eingedenk gravitätisch durch das Getümmel schreitet; die russischen Soldaten, die geschult und geübt in langen Colonnen durch die Strassen der Stadt vorbeiziehen; alle die verschiedenen Monlirungen und Uniformen der russischen Armee, von denen allen eine Probe in der Residenz sein muss, die Garderegimenter, die Husaren, Jäger, Uhlanen, Dragoner, Kürassire und Grenadiere, die Sapeurs, Ingeniexirs und Kanoniere, die beständig zu Pferde und zu Fuss, ihre Wachen wechselnd, Kasernen beziehend, zur Parade eilend, durch die Strassen hin- und herziehen. Oder man erwäge die Kaufmannschaft und den bürgerlichen Verkehr. Da fehlt kein Volk von Europa und fast keines von Asien, nicht der Spanier und Italiener, nicht die Einwohner der grünen britischen Eilande, nicht der Normann aus dem entfernten Thule (Island), nicht die von Seidengespinnst umrauschten Bucharen und Perser, sogar nicht die Indier aus Tabrobane, weder der Schopf des Chinesen noch die weissen Zähne des Arabers. Oder man betrachte das niedere Volk. Da schlendern die deut- schen Bauern zwischen dem Getümmel der lärmenden Bartrussen, die schlanken Polen neben den untersetzten Finnen und Esthen, die Letten mit den Juden, die amerikanischen Matrosen und ihre Anti- poden, die Kamlschadalen und Tscheremissen, Muhamedaner, Heiden und Christen, weisse Kaukasier, schwarze Mohren und gelbe Mongolen. J. G. Kohl. 22. Hammerfeft, die letzte Stadt im Norden. In einer Bucht von Qualöe (Wallfischinsel) auf der rechten Seite, wenn man aus dem offenen Meere kommt, bemerkt man fünf bis sechs Häuser an die Felfenwand gebaut, überragt von einem hölzernen Kirchthurme und durch zwei friedliche Kanonen, in denen die Vögel nisten, vertheidigt. Dies ist Hammerfest, die letzte Stadt des Nordens. Sie ist größer, als man auf den ersten Anblick glauben sollte; mehr als die Hälfte ihrer Wohnungen liegt in einem Thal versteckt, und wenn man an einem Sommermorgen den felsigen Berg besteigt, der sie beherrscht, so öffnet sich den Blicken ein groß- artiger Anblick. Am Fuße des Berges liegt die Stadt mit ihren hübschen Kaufmannshäusern, ihren rothen Magazinen und ihren
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